Gymnasium
Wilhelm-Raabe-Schule

Kursfahrten 2023

In der zweiten Schuljahreswoche fanden in diesem Jahr die Kursfahrten der Seminarfächer (Jg. 13) statt. Sehr unterschiedliche Ziele wurden angesteuert und es ergaben sich ereignisreiche Touren.

Hier folgen die Berichte und Bilder zu den einzelnen Fahrten:

Jungle-Kanutour (Harbort & Reimann)

Eroberer in the Jungle

Am Montag ging es um sieben Uhr mit dem Bus los, beste Uhrzeit für einen, der Geburtstag hat. Um halb zwölf waren alle Kanus auf dem Wasser. Wir paddelten über verschiedene Seen und Flüsse, wobei man Seereiher, Fischadler oder Ringelnattern beobachten konnte. Dabei waren wir derartig im Einklang mit der Natur, dass es beim ersten Campingplatz nicht eimal Klopapier gab.

Im Dunkeln verbrachten wir die Zeit am Feuer, ob mit Gesprächen oder dem Spiel „Dreimal darfst du raten“. Gegessen haben wir abends, über der Gasplatte kochten Nudeln, Reis, Chili sin Carne, nochmal Nudeln und die besten Wraps. Wir hatten sogar einen erfolgreichen Fischer dabei. Morgens wurde heißes Wasser gekocht und wild Teebeutel hin und her getauscht. Für einige war der Supermarkt trotzdem so wichtig, dass sie einen insgesamt 8 km langen Spaziergang in Kauf nahmen – vielleicht doch ganz gut, dass wir nicht Schweden unterwegs waren, wo die Zivilisation noch ein Stück weiter entfernt gewesen wäre. Trotzdem gab es warme Duschen hier selten, man kann sich natürlich auch im See waschen – oder gar nicht.

Zum Glück spielte das Wetter mit, ausgenommen einiger Schauer. So konnte man draußen schlafen und mit Hänge- oder Isomatte den Blick auf die Sterne genießen. Obwohl wir keine 30 Grad hatten, waren wir häufig schwimmen, was durch Tauchwettbewerbe, Rückwärtssaltos und Köpper vom Steg oder Kanus versenken erweitert wurde. Als wäre das nicht anstrengend genug, machten die einen oder anderen ihre Dauerläufe- sogar mit Herrn Reimann. Andere zeigten ihre Talente im Schnitzen oder Vorlesen.

Auf dem Wasser hat dann ein transgenerationaler Austausch des Musikgeschmacks stattgefunden, der darin endete, dass das Paddel zur Stromgitarre umfunktioniert und sämtliche Enten und Fische in verschiedenen Musikgenres fortgebildet wurden. Ein sehr sportlicher Kurs; immer schneller als gedacht.

Das größte Highlight war ein schmaler, sich durch einen Wald schlängelnder Flussabschnitt, der Dschungel, in dem wir mehr mit Ausweichen als mit Paddeln beschäftigt waren. Einige haben die Botanik am eigenen Leib erfahren (Busch im Boot). Kurzstreckig war das Wasser zu flach, alternative Fortbewegungsmethoden mussten herhalten: Das Boot an der Leine durch das Wasser spazieren führen. Später mussten wir eine Schleuse passieren. Ein Highlight in zweierlei Sicht: „full on LTE“.

Am letzten Campingplatz angekommen, wartete eine weitere Überraschung auf uns: Kostenlose, warme Duschen und später ein wunderschöner Nachthimmel. Diesen genossen alle beim gemütlichen Zusammensitzen am Steg. Zusätzliche Unterhaltung bot eine Liegestützchallenge mit den Weltrettern 😉 Der letzte Tag begann mit dem nächsten 18. Geburtstag und dem Fahren durch einen Flussabschnitt mit Gespenstern. Als der Fluss in einen See mündete, war es so windig, dass wir das Gefühl hatten, auf hoher See unterwegs zu sein. Bei der letzten Umtragestelle mussten wir die Boote mit einem Schlitten auf einer Bahnschiene schieben. Nach weiteren 20 Minuten Fahrt kamen wir an unserem Ziel an, wo sich alle mit Pommes stärkten und Herr Reimann endlich sein begehrtes Softeis bekam. Dann hieß es Boote in den Anhänger verladen und mit dem Bus nach Lüneburg fahren, wo wir mit ein wenig Stau nach 4 Stunden ankamen.

Ein Bericht von Lara Eva Sieben und Swantje Völzke

Segeltour ( Schauermann & Schönke)

All Hands on Deck – Eine Reise von Rostock bis nach Kiel

Logbuch – Tag 1

27.08. 17 Uhr ging es in Lüneburg für uns los. 19 Uhr sind wir dann in Rostock am Hafen angekommen. Das Schiff ist wirklich sehr beeindruckend. Die Hendrika Bartelds ist ein Dreimast-Toppsegelschoner, 49 m lang, 6,7 m breit. Wir haben von dem Käpt´n Ragnar und von den Matrosen Sophie und Finn eine erste Einweisung bekommen und haben es uns abends in unseren Kojen gemütlich gemacht.

Logbuch – Tag 2

28.08. Morgens kam eine Lebensmittellieferung von Edeka. Mit einer Menschenkette haben wir alles schnell eingeräumt. Mittags ging es dann endlich los. Wir haben alle Segel gesetzt und Sophie und Finn haben uns alles über die verschiedenen Segel erklärt und uns die Befehle beigebracht, die man auf einem Segelschiff so können muss. Nachmittags sind wir an unserem ersten Halt angekommen – Nysted, Dänemark.

Logbuch – Tag 3

29.08. Mit einem dänischen Softeis in der Hand ging es von Nysted auf nach Heiligenhafen. Wir haben alle Segel gesetzt, nur leider kam kein starker Wind, weswegen wir nur sehr langsam unterwegs waren. Das war aber der perfekte Anlass, um auf die Masten zu klettern. Der Ausblick war atemberaubend und es war wirklich eine unglaubliche Erfahrung.

Logbuch – Tag 4

30.08. Zur Feier des Tages gab es zum Frühstück frische Brötchen vom Bäcker. Mit vollem Magen ging es los nach Damp. Unserem Plan wurde allerdings ein Strich durch die Rechnung gemacht, da ein befreundetes Schiff einen Motorschaden hatte und uns zur Hilfe gerufen hat. Mit einem sehr beeindruckendem Manöver haben wir das andere Schiff abgeschleppt. Mit deutlicher Verspätung haben wir uns dann wieder unserem Ziel, Damp, gewidmet. Dadurch konnten wir eine Nachtfahrt erleben, was eine sehr schöne Erfahrung war.

Logbuch – Tag 5

31.08. Der letzte richtige Tag ist angebrochen. Heute ging es zu unserem Zielhafen, Kiel Blücherbrücke. Unter vollen Segeln und mit ordentlich Wind ging es los. Wir haben sogar Geschwindigkeiten von über 7 Knoten erreicht. Die Einfahrt in die Kieler Förde war nochmal ein tolles Erlebnis. Abends haben wir uns noch Kiel angeschaut.

Logbuch – Tag 6

01.09. Der Tag des Abschiedes ist gekommen. Wir haben das Schiff geputzt und alle Sachen gepackt. Mit dem Bus sind wir zum Hauptbahnhof Kiel und von da aus dann nach Lüneburg. Beim Umsteigen in Hamburg sind leider nicht alle mitgekommen, aber schlussendlich haben wir uns in Lüneburg alle wiedergefunden.

Vielen Dank an Herrn Schauermann und Herrn Schönke für diese tolle Fahrt! Und natürlich auch vielen Dank an den Käpt´n Ragnar, an Sophie und an Finn!

London (Brodowski & Knackert)

Vom 28.08 bis 01.09 war das Seminarfach Kapitalismus auf Seminarfahrt in London, begleitet von Herrn Knackert und Herrn Brodowski. Die Eindrücke dieser Fahrt sollen hier nun kurz Revue passieren, aufklären darüber, was der Kurs auf dieser Fahrt erlebt hat, und vielleicht einen kleinen Anreiz setzen, sich die Stadt an der Themse mal genauer anzusehen.

Die Reise startete, für die meisten, um 06:30 am Bahnhof Lüneburg. Für die Schüler, ihres Zeichens alles geboren Frühaufsteher, stellte dies aber nur bedingt ein Problem dar. Mit dem Zug ging’s nach Hamburg, von da aus mit der S Bahn zum Hamburger Flughafen, wo diejenigen, die sich das frühe Eintreffen am Bahnhof erspart, und noch mutmaßlich einen Power Nap im Auto der Eltern durchgeführt hatten, ebenfalls eintrudelten. Das Prozedere am Flughafen ist zwar bekannt, auch wenn noch keiner der Schüler im Rahmen einer Klassenfahrt geflogen war, und doch ist es, wie immer wenn man etwas mit Freunden anstatt mit der Familie unternimmt, aufregender und auch lustiger, auch wenn die Euphorie im Flugzeug recht schnell der Realität der Economy Class wich, was insbesondere für Herrn Knackert in der üblichen Ermangelung an Beinfreiheit ein Problem darstellte.

Doch die Laune besserte sich, auch bei denjenigen mit längeren Beinen, recht schnell, als eine Flasche Wasser und kleine Sour Creme Bretzeln gereicht wurden, was ohne Zweifel ein Highlight darstellte, wenn auch der restliche Flug leicht von jenem Bretzel Geruch begleitet war. In London angekommen ging es, nachdem festgestellt wurde, dass es gar nicht regnete, was für London untypisch erscheinen mag, ins Hostel. Im Wombats City Hostel, einem auf junge Leute auf der Durchreise ausgelegtes, aber durchaus modernes Hostel einquartiert, wurde der Stadtteil kurz erkundet. Eine besondere Aktivität war an jenem Montag nicht mehr vorgesehen, dafür waren viele doch zu kaputt. Ein in Teilen gemeinsames Kochen in der Gemeinschaftsküche am Abend war trotzdem drin.

Am Dienstag stand die erste richtige Aktivität an: eine Führung durch den Financial District. Beginnend am Leadenhall Building, einem der höchsten Gebäude Londons, ging es für mehr als eine Stunde durch die kleinen und größere Straßen des Financial District, welche alle meist von Kränen und Hochhäusern gesäumt, und entweder von Bauarbeitern oder Geschäftsleuten betreten wurden. Die Führung endete an der Bank of England, und für die Gruppe mit einem Besuch im Bank of England Museum. Die London Bridge, inklusive fantastischer Sicht auf „The Shard“ und die Themse samt Tower Bridge, führte direkt zur nächsten Attraktion: dem Borough Market. Ein sich in Teilen unter einer Straßenbahnlinie befindlicher Food Market, der von köstlichem Essen, besonderen Kreationen und recht hohen Preisen nur so Sproß. Dieser stellte am ersten richtigen Tag in London zwar definitiv ein absolutes Highlight dar, erfuhr im Ranking der besten der von uns gesehenes Orte später aber noch Konkurrenz, und zwar durch Soho. Der lebendige Stadtteil zwischen British Museum und Buckingham Palace lässt jeden Besucher einen Mix aus kleinen Straßen, ausgestattet mit den wundervollsten Geschäften, und einem lebendigen Nachtleben erfahren.

Der Mittwoch, der zweite Tag der Reise, stand, wie auch schon der Dienstag, unter dem Stern eines Besuchs im London Dungeon, sowie erneut unter enormen zurückgelegten Distanzen, denn meist wurde während dieser Reise das zu erreichende Ziel am Morgen per Tube angesteuert, der Rest des Tages wurde allerdings zu Fuß bewältigt. Am Nachmittag wurde mit Camden Town ein lebendiger Szene Stadtteil inklusive, wen würde es überraschen, erneut diversen Cafes und Geschäften besucht, von denen allerdings viele auffallend billige Fußballtrikots und ebenso billige, sonst teuerste Markenwahre vertrieben. Der Abend klang für die meisten in der Hostel Bar aus, oder alternativ mit einem Spaziergang rund um die Tower Bridge.

Mit dem Donnertag war der letzte Tag der Reise dann schon erreicht, was deutlich schneller ging, als es den meisten lieb sein dürfte. Jener Donnerstag war zudem der einzige Tag, an dem man etwas Regen abbekam, was, angesichts der Tatsache, dass hier von einer Reise in die Stadt berichtet wird, die sonst immer mit viel Regen verbunden wird, umbedingt zu erwähnen ist. Der Regen konnte einem am Nachmittag aber Schnuppe sein, weil sich der Kurs dann eh im hochimposanten British Museum wiederfand, dass nicht nur Ausstellungen über Europa, sondern auch Amerika auch grade eine Sonderausstellung über China beherbergte. Das British Museum stellte mit seinem Glanz den Höhepunkt des Tages da, übertraf für viele auch den in, wie sonst auch alles, Regen gehüllten Buckingham Palace, der abgesehen der lustigen, gut bekannten Wachen in Roter Uniform wenig spannendes zu bieten hatte.

Es kam der Freitag, und mit diesem die Gewissheit des Abreisetages. Zwar ging der Flug erst gegen 19:30, doch sind die Wege in der Englischen Hauptstadt bekanntlich lang, was eine Abfahrt gegen 15 Uhr Richtung Heathrow Airport unabdinglich machte. Immerhin bestand noch Gelegenheit, sich in kleineren Gruppen noch ein mal die Stadt anzusehen. Problemlos ging es zum Flughafen, problemlos in das Flugzeug der British Airways, und damit auch wieder hinein in den bereits bekannten Geruch aus Sour Creme Bretzeln. Landung und Gepäckmitnahme funktionierten, wie auch schon auf dem Hinflug problemlos, da war es hinzunehmen, dass einige auf dem Weg zu Straßenbahn etwas rennen mussten. Am Ende dieses Berichts hat nun, wie üblich, ein Fazit zu stehen, dass niemanden überraschen sollte, und wie folgt lautet: Die Seminarfahrt nach London war durch und durch gelungen. Sie war immer gut organisiert, bot stets eine Menge Freizeit, und trotzdem jeden Tag etwas zu tun, meist sogar mit entsprechen Kapitalismus- Bezug. Alle Highlights hier aufzutischen würde den Rahmen sprengen, und doch sollte treffend vermittelt worden sein, dass London als Reiseziel nicht nur jedem Schüler bestens gefallen hat, sondern auch eine nach wie vor stets interessante Stadt ist, die an den verschiedensten Punkten immer wieder begeistert.

Die Schüler des Seminarfach Kurs Kapitalismus bedanken sich in jeden Fall bei Herrn Brodowski und Herrn Knackert für eine wirklich großartige London Fahrt, die alle mit Sicherheit gerne nochmal wiederholen würden.

Paris (Ahlers & Cast)

Im Zuge unseres Seminarfaches UNESCO haben wir eine fünftägige Reise nach Paris gemacht. Am Montag um 6:30Uhr haben wir uns am Lüneburger Bahnhof getroffen, nachdem wir in Frankfurt umgestiegen sind, haben wir unser Ziel gegen 17:00 Uhr erreicht. Vom ersten Eindruck unserer Jugendherberge waren wir positiv überrascht (keine Bettwanzen vorhanden!).

Nach einem kurzen Abstecher zum, sich immer noch im Wiederaufbau befindenden, Notre Dame haben wir in einem Park gemeinsam gepicknickt. Am nächsten Morgen wurde unser zunächst positiv behafteter Eindruck der Jugendherberge durch das Recht knapp ausfallende Frühstück leicht getrübt. Aber trotz leerer Mägen, mussten wir uns auf den Weg zum Headquarter der UNESCO machen. Die anschließende Führung war recht informativ und ein bisschen interessant. Wir konnten sogar ein Foto auf den Treppen des UNESCO Konferenzsaals machen. Im Anschluss daran hat Herr Ahlers es sich zur Aufgabe gemacht, uns alle Sehenswürdigkeiten Paris innerhalb eines Nachmittages zu zeigen. Wir sind vom Eiffelturm über den Arc de Triumph, die ChampsElysees hinunter zum Louvre gerannt. Mit 27.000 Schritten fielen wir abends erschöpft ins Bett.

Am nächsten Tag haben wir gemeinsam das Schloss Versailles erkundet. Nachmittags waren wir im schönen Künstlerviertel Montmatre unterwegs und haben einen Crêpe gegessen. Abends haben wir die Aussicht vom Eiffelturm genossen (sogar Emil hat es hoch geschafft). Der funkelnde Eiffelturm war ein Highlight der gesamten Fahrt. Den Donnerstag hatten wir (leider) eine Führung im abgelegenen Schloss Fontainebleau gebucht. Alle waren innerhalb 20min wieder auf dem Innenhof. Auch aufgrund eines Rauswurfes durch die Security. Ein paar unserer Gruppe waren allerdings deutlich kulturbegeisterter (Herr Ahlers gehörte nicht dazu) und fanden das Schloss sehr interessant und schön. Danach hatten wir zum ersten Mal in dieser Woche Freizeit. Diese Zeit haben die meisten fürs Shopping und andere für ausführliche PowerNaps genutzt. Die Fahrt haben wir mit einem gemeinsamen Abendessen in einem klassisch französischen Restaurant ausklingen lassen. Während einige mit den Lehrern Shots tranken und Salsa tanzten, haben andere die Bekanntschaft mit den Jugendherbergratten gemacht. Am nächsten Tag ging es dann auch schon wieder zurück.

Alle haben die Fahrt unbeschadet überstanden und würden rückblickend von einer sehr interessanten und schönen Bildungsreise sprechen.